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Ich finde mich allein und leb in Ensamkeit,
Ob ich schon nicht versteckt in ungeheure Wüsten,
In welchen Tigertier und wilde Vögel nisten.
Ich finde mich allein, vertieft in herbes Leid,
Auch mitten unter Volk, das ob der neuen Zeit
Des Friedens sich ergetzt in jauchzenvollen Lüsten,
Find ich mich doch allein. Wir, die einander küßten
In unverfälschter Gunst, sind leider nur zu weit.
Ich finde mich allein und einsam und betrübet,
Weil sie so fern von mir, mein Alles und mein Ich,
Ohn die mir auf dem Kreis der Erden nichts beliebet.
Doch tritt ihr wertes Bild mir ständlich vor Gesichte.
Sollt ich denn einsam sein? Ihr Bild begleitet mich.
Was kann sie, wenn ihr Bild mein Trauren macht zunichte.
by Andreas Gryphius (1616-1664)